Filmkritik: The Wolverine
Geschrieben in Medienkritik am Dienstag, 06.08.2013Meinen kurzen Heimatbesuch Ende Juli habe ich genutzt, mir schnell mal „The Wolverine“ (also den 2. Wolvie-Film) im O-Ton anzusehen. Hallelujah Wien, du hast ja O-Ton-Kinos im Überfluss.
Was soll man sagen? Der Film war nicht schlecht und nicht großartig, er hat nicht begeistert und tat nicht weh. Was für einen Film, der im (zen-buddhistisch geprägten) Japan spielt, ja vielleicht gar nicht so schlecht ist. Ich würde jetzt nicht so weit gehen wie die Süddeutsche Zeitung, die dem Film „Shakespear’sche Größe“ zuschreibt, ich würde nicht mal sagen, dass es ein sehr guter Film war. Er war ok und er hatte zum Glück keine nennenswerten ARRRGH!-Momente wie der erste Teil.
SPOILER!
Viel kann ich daher auch nicht dazu sagen. Außer vielleicht: Die CGI waren teils scheiße. Der Grizzly sah aus wie aus einem Computerspiel rüberkopiert. Der Endbösewicht (der spätestens ab dem Moment feststeht, als man ihn noch im 1. Drittel des Films beerdigt) ebenso. Der Sinn und Zweck von „Viper“ hat sich mir nicht erschlossen, aber vielleicht fehlt mir hier nur Comic-Hintergrundwissen.
Schön war die Action-Szene auf dem Zugdach. Langweilig die Ninja-Rumprügeleien (zu viele, zu lang). Lustig ist, dass, glaubt man den Soundtechnikern, scheinbar ALLE Menschen ein Adamantium-Skelett besitzen. Anders erklärt es nicht nämlich nicht, dass beim Erstechen immer so ein metallisches Reibegeräusch zu hören ist. Meiner Ansicht nach müsste das „Pffrzzz“ machen, wenn man Harakiri begeht, nicht „Frrzinnng“.
2 wirklich große Momente hatte der Film aber.
Eins: Die Nachszene, ganz am Schluss, die darauf hinwies, dass der 4. X-Men-Film eben in der Mache ist (weiß ich dank Patrick Stewarts Tweets). Schön! Wolvie am Flughafen, auf einmal beginnt alles Metallzeugs zu zittern – taucht hinter ihm Magneto auf. Auf einmal erstarren alle Leute – taucht vor ihm Prof. Xavier auf. Beide sollte es so eigentlich gar nicht mehr geben, aber sie haben eben beide so ihre „Tricks“ auf Lager. Inhalt: Es gibt offensichtlich eine große Bedrohung, weshalb Xavier und Erik wieder mal zusammen arbeiten. Was mich ein kleines Bisschen stutzig macht, denn zuvor hatte ich noch einen Trailer zu „Thor 2“ gesehen. In welchem sich Thor an den in Gewahrsam befindlichen Loki wendet, damit der ihm bei irgendeiner großen Bedrohung helfe (und Gut und Böse daraufhin wohl zusammen arbeiten)… redundant?
Zwei: Hugh Jackman hat NICHT gesungen! Damit war der Film schon so gut wie gerettet. :-)
Andererseits: Die mittlerweile tote Jean Grey, die Wolvie während des Films immer wieder im Geiste erschien und ihn vor die Entscheidung pro oder contra ewiges Leben stellte, hätte es schon verdient, dass Logan ihr dieses Lied vorsingt. Ja, das will ich nochmal erleben. *g*
Falls dir O-Ton (verständlicherweise) so wichtig ist, dann kann ich dir das Cineplex in Mannheim empfehlen: http://www.cineplex.de/kino/home/city31/
Heidelberg ist was Kinos angeht leider etwas dürftig.
Wobei im Gloria auch hin wieder O-Ton Filme laufen (dann aber eher weniger der Mainstream).
Allerdings soll ja jetzt auch ein Filmpalast kommen, wie ich gehört habe.
Vielleicht zeigt man dann dort ja mehr im O-Ton :-)
Danke, und ja, ich hab schon festgestellt, dass die „Industriestadt“ Mannheim mehr OV-Kinos hat als die Universitätsstadt Heidelberg. O_o
Aber mir gefällt Mannheim ohnehin sehr gut, weiß gar nicht, was alle haben, die das als hässlich bezeichnen.
Schön mal wieder was Neues von dir zu lesen, liebe Nina.
Wie geht’s dir so in Heidelberg ? Wie geht’s dir auf der Arbeit ?
Einen schönen Abend wünscht dir herzlichst
Andrea
War dienstlich in Kassel unterwegs, aber leider lief zu der Zeit nicht die O-Ton Version. Die Deutschsprachige Fassung war dennoch nicht schlecht gemacht. Der Film hatte jedenfalls den Charm der Comics gut dargestellt.
Was man nicht vergessen darf, ist das es reines Popcorn Kino ist, genau wie G.I. Joe. ;)
Der Grizzly hätte ein bisschen mehr Arbeit benötigt, war aber ansonsten Nett gemacht. Die Szenen mit einem echten zu drehen, egal wie Zahm und dressiert es ist, wäre viel zu gefährlich. Habe schon gesehen wieein kleineres Exemplare ausrastet ist, und einer der drei Personen kam gerade so mit dem Leben davon.
kann deine harte Kritik nicht so ganz nachvollziehen, weil ich den Film durchaus gut fand. Besonders gut gefiel mir, dass es nur drei Mutanten (ohne Abspann) gab – das war nach den teilweise bizarren Mutationen sonst echt angenehm ….
Allerdings reicht es mir auch mit Wolverine-Filmen:
– im ersten wurde Wolverine gejagt, um seine Selbstheilungskräfte zu bekommen
– im zweiten wurde Wolverine gejagt, um seine Selbstheilungskräfte zu bekommen
– ich ahne also, worum es in einem dritten Film gehen könnte …
Ich verstehe nicht ganz, wo du harte Kritik siehst. Ich habe doch gesagt, der Film sei ok. Hätte ich gesagt, er sei kompletter Mist – DAS wäre harte Kritik. Sagte ich aber nicht und fand ich auch nicht.
liegt u.a. an der Länge bzw. dem Inhalt der Rezension – wenn ich sie mit deiner Rezinsion von „Into Darkness“ oder „Iron Man 3“ vergleiche, ist sie halt
a) deutlich kürzer
b) weniger inhaltsstark
Und die „zweite große Szene“ ist etwas, was NICHT passiert ist ;-)
deswegen mein eindruck ….