Filmkritik: Inception
Geschrieben in Medienkritik am Samstag, 07.08.2010Genre: Utopie/fantastischer Film, de facto aber psychologisierendes Drama. Es geht um Traummanipulation, Traumreisen und die Bewältigung der eigenen Vergangenheit. Wer bei T&M Probleme hat, die verschiedenen Handlungsebenen und -überschneidungen zu überblicken, sollte von dem Film die Finger lassen. ;-)
Er ist absolut sehenswert, wenn auch etwas folienhaft.
Und wer keine Spoiler riskieren will, sollte jetzt nicht weiterlesen.
Der Film scheint in einer unbestimmten Parallelrealität oder Zukunft zu liegen. Während die Technik unserem heutigen Stand entspricht, gibt es einen zusätzlichen Faktor, über den wir nicht verfügen: Die Fähigkeit, sich mittels eines Apparatus (und entsprechender Ausbildung) in die Träume anderer Menschen hineinzuzappen. So, wie ich das verstanden habe, ist diese Technologie zwar keinem Massenpublikum bekannt und auch nicht legal, sie scheint aber dennoch weltweit zu existieren.
Also: Es ist möglich, sich in den Traum eines anderen Menschen einzuklinken, sogar für mehrere Menschen gleichzeitig. Dort können die Eindringlinge dann Informationen (Geheimnisse) extrahieren, die der Träumer eigentlich verbergen wollte. Das Gegenteil, nämlich die bewusste Manipulation des Träumers durch Einpflanzen einer Information (besagte „Inception“) ist schon schwieriger und gilt gar als unmöglich, bis es unsere Heldentruppe versucht. Und davon handelt der Film.
Der Hauptheld (DiCaprio) schart eine Handvoll Spezialisten um sich, um dem Erben eines Wirtschaftsimperiums die Idee in den Kopf zu pflanzen, besagtes Imperium aufzulösen. Auftraggeber ist – no na! – der Konkurrent des Erben. Um dies zu bewältigen, muss jedoch das Unterbewusstsein des Träumers überlistet werden. Und dies erfolgt so, dass man ihn auf der ersten Traumebene in Gefahr bringt, indem man ihn entführt. Auf der zweiten Traumebene (Traum im Traum) erklärt man ihm dann, dass er eigentlich träumt und in Gefahr ist, irgendwer will ihn verraten. Man präsentiert ihm einen seiner Vertrauensleute und gibt vor, das sei der Verräter. Alsdann begibt man sich auf eine dritte Traumebene (Traum im Traum im Traum), von der der Träumer annimmt, es sei die des Verräters, de facto ist es aber seine eigene. Ziel ist, das Unterbewusstsein zu knacken und eine Information zu installieren.
Das Unterbewusstsein bzw. die Abwehr des Träumers gestaltet sich – und das ist ein Kritikpunkt – stets als schwer bewaffnete Angreifertruppe. Entweder ist das Industriellensöhnchen sehr einfallslos, oder der Drehbuchautor ist es. Würden die Leutchen in einen MEINER Träume eindringen, begegneten ihnen garantiert andere, wesentlich furchteinflößendere Dinge als ein paar Typen mit Maschinengewehren.
Als erschwerender Faktor kommt bei alledem noch hinzu, dass DiCaprio den Tod seiner Frau noch nicht verkraftet hat, weshalb ihm letztere ständig auf seinen Traumreisen begegnet und seine Vorhaben sabotiert. Sie ist das versinnbildlichte schlechte Gewissen, denn er selbst hat ihren Tod mit verschuldet, indem er ihren Sinn für Realität dermaßen manipulierte, dass sie nicht mehr unterscheiden konnte. Und da man im Traum sterben muss, um in der Realität aufzuwachen, hat sie einen entsprechenden Aufweckversuch unternommen. Patsch.
Prinzipiell ist der Ansatz nicht schlecht, die Psychologie dahinter ist halt leicht durchschaubar. Wenn dann noch Details hinzukommen wie eine weibliche Mitstreiterin im Traumlabyrinth, die „Ariadne“ heißt, krampft sich schon ein wenig das Eingeweide zusammen. Immerhin hieß DiCaprios Frau nicht Minotaurus.
Weiters muss man einfach zugeben, dass es derartige Filme schon zu Hauf gab, mal mit mehr, mal mit weniger fantastischen Elementen. Das Ende von „Inception“ erinnert mich recht stark an Terry Gilliams „Brazil“, nach wie vor einer der besten und traurigsten Filme, die ich kenne. Zumindest für mich, ich habe Rotz und Wasser dabei geheult.
Absolut gelungen ist meiner Ansicht nach die Zeitdilatiation von einer Traumebene in die nächste. Während in der ersten Ebene ein Bus ins Wasser stürzt, vergeht auf der zweiten, dritten und vierten Ebene entsprechend mehr Zeit. Und gegen Ende werden diese Ebenen immer schneller gekreuzt und geschnitten, so dass der Wirrnis-ungeübte Rezipient mitunter den Faden (Ariadne!) verliert. Ein Vorteil, wenn man seit Jahren an T&M schreibt, da haut einen nichts so schnell aus der Bahn. ;-)
Und für all jene, die das Ende nicht ganz verstanden haben: Es ist ein wenig ambivalent. Der Kreisel dreht sich weiter, aber er knickt zweimal leicht weg und dann blendet die Kamera aus. Wir wissen also nicht, ob er umfallen wird oder nicht. Wenn ihr mich fragt: Er wird es nicht. Es gibt zu viele Indizien dafür, dass die Schlusssequenz nur eine Fantasie ist.
1) Wie kam DiCaprio plötzlich zurück ins Flugzeug? Es heißt, wenn man sich nicht daran erinnern kann, wie man an einen Ort gelangt ist, dann ist man in einem Traum. In der fünften Traumebene sehen wir nur, wie der gealterte Japaner seine Hand auf die Pistole legt. Kick gab es für keinen der beiden.
2) Gerade das ist das Zeichen dafür, dass es sich nicht nur um einen weiteren Traum handelt, sondern dass DiCaprio und der Japaner im Limbo hängen geblieben sind. Denn wie wir erfahren, bewirkt die Droge, die sie zur Unterstützung eingenommen haben, dass der Tod im Traum eben NICHT dazu führt, dass man aufwacht, sondern dass man in einer Art Wachkoma hängen bleibt.
3) Woher wusste DiCaprios Vater/Schwiegervater (ich hab’s vergessen, wen Michael Caine darstellte), dass DiCaprio wieder in die USA einreisen würde? Er erwartet ihn am Flughafen, als sei nichts passiert, hatte sich zuvor aber noch in Paris aufgehalten.
In „Brazil“ wird dieser Teil – die vermeintliche Rettung, die sich dann aber als Flucht des Bewusstseins ins eigene Innere herausstellt – eindeutiger dargestellt, was den Schock umso intensiver macht. Und trauriger. Bei „Inception“ kann man sich immerhin noch einreden, dass doch alles gut ausging.
Ach ja, abschließend noch alle Traumebenen aufgelistet, weil ich gemerkt habe, dass das nicht allen klar ist:
1. Ebene: Der Traum des Erben Chemikers, in welchem er entführt wird. Szenario: New York, Taxi bzw. Lagerhalle.
2. Ebene: Der Traum von DiCaprios Freund, in welchem dem Erben erklärt wird, dass er träumt und dass sein Patenonkel der eigentliche Schuldige sei. Szenario: Hotel.
3. Ebene: Der Traum des Erben, der aber meint, im Traum seines Patenonkels zu sein. Szenario: Festung auf verschneitem Berg.
4. Ebene: Der Traum DiCaprios. Szenario: Die Traumwelt, die er und seine Frau erschufen (grottenhässliche Wolkenkratzerallee auf Strand).
5. Ebene: Vermutlich Limbo DiCaprios und des Japaners. Strand irgendwo in Japan, Japaner gealtert. Diese Sequenz bildet auch die Rahmenhandlung des Films.
Was ich leider nicht so ganz verstanden hab: Warum setzt sich die Schwerelosigkeit nicht durch alle Ebenen fort (sonden nur bis ins Hotel)?
@ Bert: Hm. Gute Frage. Ich habe da jetzt mal eine Weile nachgegrübelt und bin zu folgendem Ergebnis gekommen:
Es ist ja so, dass der Kick, der einen zum Aufwachen treibt, nicht über mehrere Ebenen hinweg wirkt, sondern in jeder Ebene neu vollzogen werden muss. So gesehen ist der Fall des Vans aus der ersten Ebene der Kick für die Realität, der Fall vom Liftschacht im Hotel (2. Ebene) der Kick für die erste Ebene, die Explosion der Festung der Kick für die Schlafenden im Hotel usw. Da also der Kick aus der ersten Ebene nicht bis in die dritte Ebene wirkt, wirken sich sonstige Erfahrungen vielleicht auch nicht aus. Wobei dem widerspricht, dass die Verwundung des Japaners sich Schritt für Schritt weiter gezogen hat, nur eben zeitverzögert.
Unterm Strich würde ich sagen: Es wäre einfach der Spannung abträglich gewesen, wäre auf allen Ebenen plötzlich Schwerelosigkeit eingetreten – insofern hat die Action also Vorrang vor der Logik. ;-)
Eine Frage, die mich schon des längeren umtreibt und mein altes Gehirn kann sich leider nicht mehr an alle Details erinnern, da die anderen Details, des durchaus gewaltigen Films in den Vordergrund treten. Vielleicht hast ja Du eine Antwort?
[Spoiler Start]
Woher wissen wir, dass DiCaprio nicht noch immer im Keller vom Yusuf liegt und die Droge ausprobiert? Dieser „abgebrochene“ Reality-Check danach geht mir einfach nicht aus dem Kopf ;-)
[Spoiler End]
Mir hat der Film wirklich gefallen, obwohl Di Caprio mitgespielt hat…. (jaja ich mag den einfach nicht). Aber alles in allem ein Film zum ansehen würde ich sagen.
[Spoiler Start]
Zur Erklärung wie die Inception funktioniert, ist anzumerken, dass das erklären das der Erbe in einem Traum ist, eigentlich nicht zum Plan gehört und dies ein verzweifelter Ausweichplan war.
Und das Unterbewusstsein des Erben kommt nur deswegen als Armee daher, da er speziell darauf geschult wurde, normalerweise sind sie einfach nur feindselig. Wobei ich den Kritikpunkt einigermaßen nachvollziehen kann.
Aber aus der Filmlogik heraus weiß der Träumer ja nicht, dass er in einem Traum ist und da würde Godzilla wahrscheinlich selbst ihm auffallen. Somit muss es einigermaßen mit der Realität konform sein…. In meinem Träumen sollten dann schon eine Horde Drachen, wütende Battlemages und dergleichen Jagd auf die Eindringlinge machen ;)
[Spoiler Ende]
Dann schon lieber T & M als Inception. Ich versteh‘ bei letzerem nur Bahnhof samt der Zugspitze.
Zu der Gravitation:
In der ersten Traumebene sind sie ja nicht schwerelos, sondern werden nach oben gedrückt. Das hat zur Folge, dass in der zweiten Ebene die Nach-Oben-Drückende Kraft aufhebt, in der dritten jedoch, spüren sie keine Kraft mehr, weil sie ja schwerelos sind. So habe ich es mir erklärt.
Zu Yussuf:
Ich dachte, er hätte sein Totem herausgeholt und ausprobiert, ob er wach ist? Oder war das zu einem früheren Zeitpunkt?
Zum Ende:
Das Ende war irgendwie zu erwarten, ab dem Zeitpunkt, wo DiCaprio sein Totem nicht im Flieger herausgeholt hat. Jedoch denke ich, dass er in der realen Welt ist:
Erstens ist seine Frau nicht mehr aufgetaucht, wenn er im Limbo gewesen wäre. Zweitens dachte ich, dass, wenn man sich im Limbo umbringt, man wieder aufwacht, da es keine tiefere Ebene gibt (Szene mit der Eisenbahn und seiner Frau). Deswegen hat sie sich ja auch die ganze Zeit töten wollen. Und drittens hat er sein schlechtes Gewissen besiegen können und wollte gar nicht mehr bleiben. Jaja, bin halt ein Optimist ;-)
Klasse Film, wie man ihn meiner Meinung nach seit Langem nicht gesehen hat (Christian Nolan halt :-D)
Freundliche Grüsse
@ Peter: Nein, da erinnere ich mich ganz genau daran, das war die Szene, als der Japaner auf der ersten Ebene angeschossen wurde und einer aus der Crew meinte, sie müssten ihn nur erschießen, dann würde er aufwachen. DiCaprio schmeißt sich dazwischen und erklärt ihnen, dass das mit der Droge nicht funktioniere – da würde jemand, wenn er im Traum stirbt, im Limbo landen und wohl nie wieder aufwachen. Es war definitiv NICHT die Rede davon, dass man sich im Limbo umbringen muss, um wieder in der Realität aufzuwachen, dann wäre es ja einfach und würde auch die Erregung der anderen nicht erklären. Nur der Chemiker und DiCaprio wussten um diese spezielle Eigenschaft der Droge, und DiCaprio hatten die anderen Crewmitglieder bewusst nicht eingeweiht, weil sie dann nicht mitgemacht hätten. Deswegen waren sie ja so sauer auf ihn, mussten aber das Spiel weiterspielen.
Es ist also definitiv nicht so, dass die Pistole des alten Japaners irgendetwas zum Besseren gewendet hätte, im Gegenteil.
Dass seine Frau im Limbo nicht mehr auftaucht, deutet lediglich darauf hin, dass er nun tatsächlich sein Schuldgefühl überwunden hat. Das ist aber schon alles.
Ob er letztlich bewusst in der Traumwelt verblieben ist oder es ihm passiert ist, lässt sich schwer sagen. Aber ich würde mal behaupten, DiCaprio und der Japaner sind nicht mehr von der Reise zurück gekehrt.
So wie der Film am Ende geschnitten war, war mein erster Gedanke, DiCaprio und der Japaner haben sich erschossen und sind dann wieder aufgewacht. Dann fiel mir ein, dass sie sich ja nicht umbringen konnten, eben wegen dieser Droge. Dann fragte ich mich: Wie war der Japaner überhaupt so alt geworden und DiCaprio noch so jung? Bis hierhin bin ich immer davon ausgegangen, dass jeder Mensch in seinem eigenen Limbo landet, quasi in seinem eigenen Kortex gefangen ist und sich dort auch an nichts mehr erinnert.
Nach einigen Überlegungen ist mir folgendes dazu eingefallen: Stirbt man im Traum unter Einfluss dieser Droge kommt man in den Limbo. Alle, denen das passiert, landen im gleichen Limbo, wissen es aber nicht. Hier altert man so schnell wie in der realen Welt.
Der Japaner stirbt in der Schnee-Ebene und landet im Limbo.
DiCaprio hat den Kick verpasst, noch einer kommt nicht, weil in der Ebene über ihm ja keiner mehr ist, der ihn auslösen könnte. Er ist also in seiner Traumwelt und altert auch. Aber viel langsamer. Irgendwann hat er genug und stirbt/bringt sich um. Dann landet er im Limbo, wo er den Japaner sucht und findet. Er zeigt ihm sein Totem, der alte Japaner erinnert sich und bringt sich und DiCaprio um. Sie glauben beide, davon aufzuwachen, weswegen sie sich im Flugzeug wiederfinden, wo sie ja gestartet sind.
Tatsächlich jedoch kann man aus dem Limbo nicht aufwachen und sie träumen nun quasi ihr eigenes Leben, so wie sie es sich wünschen.
Ich glaube also auch, dass sie nicht wieder aufgewacht sind. Wie denn auch?
Alle diese Ungeklärtheiten und dass man am Ende nicht sieht, ob der Kreisel umfällt oder nicht, ist gut gemacht, so reden viele Leute drüber ;)
Also ich habe „inception“ leider (noch) nicht gesehen, aber ich habe irgendwo im Internet gelesen, dass jemand denkt am Ende des Abspannes ein fallen gehört zu haben…
Ich habe leider keine Ahnung, aber der Film klingt wirklich gut! Ich glaube ich werde ihn mir demnächst mal ansehen.
Hmm…also so wie ich das verstanden habe, kann man durchaus aus dem Limbo entkommen (haben ja Mal und Cobb auch schon geschafft). Dabei wiederspricht sich der gute Herr Nolan zwar ein wenig, aber ich habe das so verstanden:
Um in tiefere Traumebenen zu gelangen (Traum im Traum im Traum) muss man stärker betäubt werden. Diese Betäubung sorgt dafür, dass – wenn man im Traum stirbt – man nicht aufwacht (wie beim „normalen“ Träumen), sondern im „Limbo“ landet und in diesem so lange bleibt, bis die Betäubung nachlässt (aufgrund der „Zeitverschiebung“ in den verschiedenen Traumebenen ist das eine gefühlte sehr lange Zeit, ich meine Cobb erwähnte so eine Mindestzeit von 50 Jahren).
Aufgrund von dem was Leo sagt (bzw. was dem Zuschauer gezeigt wird) ist es wohl aber doch möglich sich vorzeitig aus dem Limbo zu befreien, sofern man sich dort wieder umbringt. Das was einen daran allerdings hindert sind verschiedene Faktoren:
1. Man weiß nicht, dass man im Limbo ist.
2. Man begreift, dass man im Limbo ist, manipuliert diesen bewusst (wie Mal und Cob es taten) und es gefällt einem dort so gut, dass man gar nicht wieder gehen möchte.
3. Man wusste, dass man im Limbo ist, kann diesen jedoch von der (im Limbo) selbstgeschaffenen Realität nicht mehr unterscheiden (Mal und Cobb nutzten ja Erinerrungen, um sich ihre Welt aufzubauen, was etwas ist, dass man nicht tun soll – wie er Adriane ja erklärt).
Diese Punkte hindern einen daran, sich selbst aus dem Limbo zu befreien.
Ebenso meine ich verstanden zu haben, dass es nur „diesen einen“ Limbo gibt, wo alle hinkommen und sich ihre eigene Welt aufbauen (die dort zurückbleibt, wenn man den Limbo wieder verlässt). Dies ist auch der Grund, weshalb Cobb dazu in der Lage ist, zu Sato zu gelangen, der ja an sich in seiner eigenen kleinen Welt sitzt.
Wieso Sato älter ist als Cobb?
Im Prinzip ist Sato ja länger im Limbo, als Cobb es sein dürfte. Oder aber Cobb ist sich ja bewusst, dass er im Limbo ist, weshalb er nicht altert, da er ja weiß, dass physisch für ihn nur eine minimale Zeit vergeht, wogegen für Sato es ja ein „Leben“ war, dass er dort verbracht hat.
Was Ninas Meinung zum Ende angeht, so wiederspreche ich dir zwar nicht grundsätzlich, kann jedoch Kritik an deinern Punkten über:
Zu 1.: Der Vorgang der Inception wurde im Flugzeug gestartet, wo sie alle schlafen und wo der gute Cobb dann aufwacht. Zwar sieht man nicht, wie Sato sie beide erschießt (und damit wieder in die Realität „kickt“), jedoch gibt es genug Grund, um das ganze anzunehmen. Eine Möglichkeit für einen Kick ist gegeben. Dass dieses Flugzeug in die Staaten fliegt wurde auch schon angedeutet, als Cobb zu Sato sagt, dass die Möglichkeit für ihn besteht am Ankuftsziel des Flugzeugs verhaftet zu werden (daraus folgt: Flieger in die Staaten). Also wacht Cobb im Flugzeug auf, wo sie vorher eingeschlafen waren.
Zu 2.: Hab ich ja schon was gesagt.
Zu 3.: Michael Caines Charakter (Schwiegervater wie ich es verstanden habe) ist ja der Vormund von Cobbs Kindern (zumindest leben sie bei dessen Frau oder Exfrau oder so). Von daher kann er deswegen in den Staaten sein.
Letztendlich ist alles irgendwie viel zu happy (sie lächeln alle viel zu viel), als dass es die Realität sein könnte. Ich dachte ja im ersten Moment, dass Cobb in einem von Ariadne entworfenen Traum für ihn steckt (sie kennt ja auch sein Totem), aber das einzige, was mich von dem Gedanken abhält sind die Gesichter seiner Kinder, die man endlich sieht (und die Ariadne ja z.B. eig. nicht kennen dürfte).
@ Cree: Zu dem Umstand, ob man aus dem Limbo doch wieder raus kann oder nicht, kann ich nichts sagen. Ich bezog mich nur auf das, was DiCaprio selbst sagte, als er erklärte, warum der eine Typ den Japaner nicht erschießen soll. Da sagte er, dass man im Limbo fix hängen bleibt.
Was seine Frau und ihn betrifft, so weiß ich nicht, ob die wirklich im Limbo gefangen waren oder sich einfach nur in einer Fantasie festgefressen hatten, eben weil sie sie teils aus Erinnerungen gestalteten. Die Frage ist interessant. Hat da irgendjemand sichere Information? Mir ist das zugegebenermaßen etwas entgangen, ob die gefühlten 50 Jahre, die die beiden in ihrer Traumwelt verbrachten, gleichzusetzen waren mit dem Limbo.
Letztlich ist die Frage, wo der Limbo überhaupt anfängt und aufhört, nicht geklärt. Es ist meiner Ansicht nach durchaus möglich, dass die GESAMTE Handlung ein einziger Traum war, weil es ja mit der Szene mit dem alten Japaner anfing. Vielleicht haben wir überhaupt nie die Realität gesehen. Das bleibt offen.
Was ich hingegen nicht verstehe, ist dein Einwand ad Flug: Niemand hat je bezweifelt, dass der Flieger Richtung USA unterwegs war. Insofern verstehe ich deine Erklärung, dass es so sei nicht. Ja, sie fliegen in die USA. Und?
Man sieht nicht, wie der Japaner schießt. Man erhält hingegen die Erklärung, dass, wenn man sich nicht daran erinnern kann, wie man an einen Ort gelangt ist, man sich in einem Traum befindet. DiCaprio war beim alten Japaner, und auf einmal war er wieder im Flieger. Hätte er einen Kick erlebt, hätte er das wahrgenommen, wie ja vorher immer sehr schön zu sehen war. Ergo hat er sich die Fliegerszene vermutlich zusammengeträumt.
Ob es nun SEIN Limbo war, der des Japaners oder ein allgemeiner Limbo für alle Menschen, sei dahingestellt. Ich glaube eher daran, dass jeder seinen eigenen hat, weil ja auch jeder Mensch ein eigenes Gehirn hat, dass die Limbos untereinander aber verknüpft sein könnten, wenn die betreffenden Personen zunächst gemeinsam träumten. Ich bin der Ansicht, dass DiCaprio einfach in seinen eigenen Limbo abgeglitten ist, in dem ihn dann genau die „Realität“ erwartete, die er sich gewünscht hat.
Zu Michael Caine: Ja, der hatte das Sorgerecht, aber er war zum Zeitpunkt, da DiCaprio mit ihm sprach, in Paris. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass DiCaprio ihm gesagt hätte, dass er am soundsovielten in den USA am Flughafen ankommen würde. Natürlich ist es möglich, dass er das off screen getan hat, angesichts der Tatsache aber, dass es sich um eine sehr heikle illegale und geheime Mission handelte, wäre das überaus unvorsichtig gewesen.
Deshalb scheint mir das ganze eine Wunschfantasie zu sein. Vor allem auch, weil er die Kinder in in GENAU DERSELBEN Pose im Garten hockend antraf! Mit derselben Kleidung, alles gleich, nur dass sie sich diesmal nach ihm umdrehten. Wie wahrscheinlich ist das denn?
Ein wichtiger Hinweis zu dem offenen Ende wurde übersehen:
Cobb kann scheinbar seit längerem nicht mehr in die USA einreisen. Seine Kinder sind aber offensichtlich bei der Begegnung am Ende des Films nicht gealtert. Sie sehen immer noch so aus, wie Cobb sie in Erinnerung hat. Daher glaube ich, dass er – seitdem er die Limbo-Reise mit seiner Frau damals unternommen hat – nie mehr aus dem Limbus herausgekommen ist, sondern dort immer noch seine eigenen Phantasien strickt.
Wieso der Japaner älter als DiCaprio erklärt sich in den verschiedenen Zeitstufen. Saito war schon länger tot und im Limbo vergeht die Zeit am schnellsten.
Wie dem auch sei glaube ich nicht, dass es kein definitives Ende gibt. Ein Freund von mir hat es so aufgefasst: Jeder kann sich sein Ende selbst ausmahlen, denn es gibt genung Indizien für beide Varianten; die Optimisten und Happy-End-Typen wählen die Realität, die Pessimisten und Drama-Liebhaber wählen den Limbo. Man könnte stundenlang jetzt stundenlang weiterdiskutieren, was ihn für mich auch so sehenswert macht.
Freundliche Grüsse
P.S: Freu mich auf Inception 2 *scherz*
@ Peter: Ich finde nicht, dass man Leute, die das Ende als Festhängen im Limbo interpretieren, in die Kiste der Pessimisten stecken sollte. Es ist ja nicht so, dass ich mir dieses Ende wünsche oder nur das Gefühl habe, dass es so endet, sondern ich habe allerhand Indizien dafür, dass es eben so ist. Und wie Yanthar richtig sagte: Die Kinder sind keinen Tag gealtert. Wie lange war DiCaprio eigentlich weg? Das wird wohl bewusst nicht verraten, damit es nicht ZU offensichtlich ist.
Wie auch immer, ich glaube nicht, dass DiCaprio noch immer im ursprünglichen Limbo hängt, in dem er mit seiner Frau war, denn dann hätte er sie ja nicht sterben gesehen. Ich denke schon, dass sie beide rauskamen, sie hat sich dann getötet, und bis zu der Sache mit dem Japaner ist Realität mit dabei. Ich habe aber den Eindruck, dass der Auftrag, den Imperiumserben zu beeinflussen, zu einem Zeitpunkt stattgefunden hat, der VOR Beginn des Filmes lag, und dass der gesamte Film ein Traum ist. Sie haben das ganze wohl gestartet, aber irgendwas ist schief gelaufen.
Aber wie gesagt, DIESE Details werden wir nicht ergründen können.
@nina: Wie gesagt, war das die Aussage eines Freundes von mir und ich wollte damit auch niemanden beleidigen oder zu Nahe treten mit dieser Aussage.
Auf jeden Fall hast Du in Deiner Filmkritik ein paar sehr interessante Feststellungen gemacht, die mir während dem Film nicht aufgefallen sind und mich zum Nachdenken angeregt haben bzw. zum genaueren Hinschauen beim nächsten Mal. Mach weiter so ;-)
Hat einer von euch Kinder? Wenn man glaubt, sie nie wieder sehen zu dürfen, sind auch 2 Monate eine Ewigkeit.
Die Kinder sind übrigens anscheinend schon gealtert:
1. Ist nicht bekannt wie lange er schon ausserhalb der USA ist
2. sind auf IMDB 2 Schauspieler für die Kinder gelistet mit verschiedenen Altern :)
Ok, könnte auch innerhalb der Träume sein.
Ah, zu früh geklickt. Was viel wichtiger ist: Man kann nach dem Abspann ein leises Fallen des Kreisels hören.
Darf ich hier ein Bild posten? Gerade zugeschickt bekommen .. und hm … irgendwie stimmts ;-) http://i.imgur.com/JiPqw.jpg
@ Posterbär: Ich hab das Fallen des Kreisels nicht gehört, aber gut, in Kinosälen ist es meist laut.
@ Andreas: LOL!
Ich habe den Film noch nicht gesehen, habe aber eine Frage an Euch: Habt Ihr alle den Film OmU gesehen oder haben diese Patzer tatsächlich das Wort limbo mit „Limbo“ übersetzt?
Wenn dem so sei: Pfui – grauslig! Schämt Euch, ihr Übersetzerschmierer! Das heißt Fegefeuer oder Vorhölle. Welcher „Normalsterbliche“, der den Film im Kino anschaut weiß denn, was ein Limbo ist? Ich höre schon die ATV-Jugend aus den Kinosälen kommen und sagen: „Limbo – so ein Schmarrn. Muss Leonardo di Katzenklo jetzt für alle Ewigkeit unter einer Stange durchtanzen???“
Oh Mann!
Wenn ich mich recht erinnere, wurde in den OmU-Untertiteln „Limbus“ geschrieben.
In Inception wird in der deutschen Version von Limbus erzählt.
Limbus? LOL! Aber gut, vielleicht gibt es das Wort wirklich, ich kenne nur den im Englischen gebräuchlichen Begriff des Limbo, der sowohl für Vorhölle gebräuchlich ist, wie auch für so eine Art Niemandsland zwischen Leben und Tod, wie auch mitunter ganz generell für einen ungewissen Zustand, wenn also jemand nicht genau weiß, woran er ist (und das als sehr unangenehm empfindet).
Ich hab ihn wieder mal OV gesehen, daher habe ich ganz schamlos das Wort Limbo gebraucht.
„Würden die Leutchen in einen MEINER Träume eindringen, begegneten ihnen garantiert andere, wesentlich furchteinflößendere Dinge als ein paar Typen mit Maschinengewehren.“
you make my day!
Ich komm gerade vom Kino und habe mir jetzt Inception auch angesehen. Ich kann jetzt also mitreden :)
Meiner Meinung nach ist Cobb schon bei seinen richtigen Kindern, also in der Realität. Dafür habe ich drei Punkte die mich das denken lassen:
1. Aus dem Limbus kann man immer aufwachen, es kommt nur darauf an, ob man im Hirn dann noch in Ordnung ist und nicht schon vom „Alter“ her Matsch in der Birne ist.
2. Cobb scheut sich im Traum seine Kinder anzusehen, weil er sich nicht mehr erinnern kann wie sie aussahen. Deshalb würde er sie auch niemals im Limbus ansehen. Er weiß ja, dass er im Limbus steckt.
3. Soweit ich das verstanden habe, dauert es eine sehr lange Zeit sich eine neue Realität zu bauen und weil Cobb noch sehr frisch aussieht bezweifle ich, dass er mehr wie 2-3 Jahre dort verbrachte.
Soviel dazu…
Ich fand den Film klasse. Die Effekte waren gut, die Story war brilliant (bis auf eine Stelle, die ich irgendwie seltsam finde, war alles gut durchdacht) und die Schauspieler waren auch klasse. Ernsthaft muss ich sagen, dass Inception an stelle von „Avatar“ der best verkaufteste Film sein sollte.
Nur eine Sache hat mich gewurmt: Die Schwerkraftsgeschichte
Wie kann es sein, dass im Traum im Traum die Schwerkraft genauso ausgeschaltet ist, aber in einem Traum darunter nicht mehr? Ich meine, alle Schlafenden fliegen doch auch umher, also müsste das nicht bedeuten, dass im Traum darunter nicht auch die Schwerkraft weg ist?
Ansonsten finde ich ihn auch sehr sehenswert.
@ Filtzi: Woher hast du die Information zu deinen 3 Punkten? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass das im Film je gesagt wird. Und wenn das nicht der Fall ist, dann ist es eher dazu erfunden, aufgrund deren dann eine Einschätzung halt ungenau ist. Ich versuche ja eine Lösung anhand der Informationen zu finden, die mir der Film gibt. Aber im Detail:
1. Verstehe ich nicht. Wird das im Film gesagt? Und wenn nein, wie kommst du darauf?
2. und 3. Widersprechen sich irgendwie. Zum einen meinst du, Cobb (DiCaprio) wäre noch nicht lange von seinen Kindern getrennt, gleichzeitig soll er sich aber nicht mehr an ihr Aussehen erinnern? Ich glaube kaum, dass ein Vater nach 2 Jahren das Aussehen seiner Kinder vergisst. Auch wird im Film nie gesagt, dass er sie nicht sehen kann, weil er sich nicht mehr an sie erinnern kann, sondern dass er es einfach nicht schafft, den Traum dahin gehend zu beeinflussen, dass sie sich nach ihm umdrehen. Grund dafür ist wiederum sein Schuldgefühl, welches er letztlich aber überwunden hat, weshalb sich die Kinder dann doch umdrehen.
Mal abgesehen davon wissen wir ja, dass die Zeit, die im Traum vergeht, nicht äquivalent mit der realen Zeit ist, und wir wissen, dass er mit seiner Frau ca. 50 Jahre lang in der gemeinsamen Traumwelt verbracht hat. Das wiederspricht dann erneut deiner These, dass es nur 2-3 Jahre wären. REAL ist natürlich viel weniger Zeit vergangen, aber davon redest du ja nicht – glaube ich jedenfalls.
Wie gesagt, mich verwirren deine Argumente, weil mir die alle nicht aus dem Film erinnerlich sind.
Die Droge, die sie genommen haben, wirkt nicht auf ewig und sie Wachen auf jeden Fall wieder auf. Das Problem mit der Droge jedoch ist, dass wenn einer im Traum Stirbt, er in den Limbus kommt da er ja, solange die Droge wirkt, nicht aufwacht. Dadurch altert sein Verstand sehr stark und deswegen beim aufwachen der Verstand möglicherweise zu alt wird. Also das eigentliche Problem ist nicht, dass man nie wieder aufwacht sondern ob der Verstand dann noch in Ordnung ist.
Auf den Gedanken, dass er sich an die Gesichter nicht mehr erinnert, kam mir als er seine letzte Begegnung mit ihnen in seinen Träumen zeigte. Ich glaube, dass er sagte etwas von: „Ich wollte sie noch ein letztes mal ansehen, damit ich ihre Gesichter in Erinnerung behalten kann, doch sie rannten in diesem Moment weg.“ Jedenfalls hab ich es so verstanden oder ich hatte Halluzinationen.
Außerdem sieht man in Erinnerung die Dinge immer anders und darum dachte ich mir, dass er sich deswegen davor Scheut sich seine Kinder anzusehen. Und wenn er die Kinder im Traum ansehen wollte, würde er einfach um sie herum gehen und sie betrachten. Nicht unbedingt in seinem Haus, aber wenigstens am Strand ganz oben.
Zu drittens meinte ich, dass er beim zweiten Mal im Limbus nicht mehr wie 2-3 Jahre dort verbracht haben soll. Doch darauf wollte ich eigentlich gar nicht hinaus. Ich wollte eher darauf hinaus, dass er sich nicht den Flugplatz, sein Haus und die anderen Orte, die am Ende gezeigt werden nachbauen könnte, weil er das nie in der Zeit schaffen könnte. Das leite ich daraus, dass die neue Architektin (mir ist jetzt leider der Name entfallen) sehr erstaunt von Cobbs Limbus ist und Cobb darauf sagt: „Wir hatten ja jede menge Zeit.“ Die Welt, die er einst geschaffen hatte, hatte er sein Ganzes Leben und mit Hilfe von jemand anderen geschaffen und zusätzlich sah sie gänzlich anders als die Realität aus. Würde er also den Flugplatz nachbauen wäre er deutlich älter und würde nicht „ganz so Real aussehen“ (mir ist jetzt kein besserer Ausdruck dafür eingefallen).
Und trotz 500maligen durchlesen und Korrigieren kann ich leider nicht Garantieren, dass alles verständlich ist und genauso wie ich es mir gedacht hatte.
Vielleicht denke ich viel zu kompliziert, oder meine Fantasie ist wirklich mit mir etwas durchgegangen. Auf jeden Fall sind das die Gründe für mich, warum Cobb in der Realität ist.
Manchmal passiert mir das einfach, dass ich um 16 Ecken denke und dabei ein paar Details vergesse, dafür dann einfach mal ein paar dazu dichte. lol
Aber dieses mal bin ich mir zu 95% sicher, dass das wirklich im Film vor kam.
@ Filtzi: Ein bisschen kann ich deine Gedankengänge jetzt besser nachvollziehen, wenn auch nicht ganz. ;-)
Aber du hast mir da ein erneutes Argument GEGEN die These geliefert, dass Cobb tatsächlich aufgewacht ist. Was hat man eigentlich vom Flughafen gesehen? Eigentlich nur den Security Check (den er ganz besonders fürchtete) und die Ankunftshalle. Also genau die zwei Bereiche, die für ihn wirklich wichtig waren. Und dann war er auch schon in seinem alten Haus und alles sah noch genauso aus wie damals, als er fliehen musste.
Ich nehme stark an, dass es genau so beabsichtigt war, dass es eben keine wirklich eindeutige Aussage zum Schluss gab, damit es auch kein eindeutige Argument für oder gegen das Aufwachen gibt. Ein offener Schluss eben. Ich finde das gut. So kann jeder selbst interpretieren.
Und das in 4 Kommentaren hintereinander. Kann es sein, dass du im Kommentarlimbus steckst? ;)
@Nina: Zu 3. deiner Kritik, weshalb sich Grandpa von Paris nach Amerika beamen konnte in kurzer Zeit: Ich meine mich zu erinnern, dass Cobb die Ariadne abholt aus Paris und dann den Plan beschließt. Dann meinte jemand, dass der Flug von Fischer nächsten Dienstag geschehe, was schon mitten in der Vorbereitung geschieht, die auch schon etwas Zeit in Anspruch nahm (geschätzt eine Woche). Wenn Grandpa also über eine Woche Zeit hat, um nach Amerika zu fliegen, so sollte es Last-Minute möglich sein.
Irgendwie musste das Honorar von Michael Caine ja gerechtfertig werden. ;)
Kurze Klarstellung zu den Traumebenen:
Ebene 1 wird von Yusuf geträumt, Ebene 3 wird nicht von Fischer sondern von Eames, dem Fälscher geträumt.
Im Film wird erklärt, dass das Problem mit dem Sedativ ist nicht aufzuwachen, wenn man im Traum stirbt und stattdessen im Limbus zu laden. Irgendwann lässt die Wirkung des Sedatives nach. Wenn man sich in dieser langen Zeit im Limbus verliert, weil man gar nicht merkt, dass man nicht aus dem Traum aufgewacht ist, dann bleibt nur eine leblose Hülle zurück. So ist es Saito ergangen, bis Cobb ihn findet und er sich an alles zu erinnern beginnt, worauf sie sich töten und im mittlerweile nicht mehr unter dem Einfluss des Sedatives stehenden Körper im Flugzeug aufwachen.
Aber viel interessanter finde ich einen anderen Punkt. Die ganze Inception bei Fischer ist ein einziges großes Ablenkungsmanöver. Darauf bezieht sich der Filmtitel gar nicht. Ich glaube, dass er die Inception meint, die Ariadne, vermutlich im Auftrag von Michael Caines Rolle, bei Cobb vornimmt: Du bist nicht Schuld am Tod deiner Frau. Da macht der Name auch gleich viel mehr Sinn. Sie hilft ihm, aus seinem Labyrinth der Schuldgefühle rauszufinden.
@ micha: Ja, natürlich, du hast recht, der erste Traum ist der von Yusuf. Der dritte Traum aber sollte der von Fischer sein, denn in DESSEN Unterbewusstsein dringen sie ja ein.
Ein guter Lösungsansatz! Bislang die beste Aufwach-Erklärung. Wobei ich immer noch zum Gegenteil tendiere (man sieht nicht, dass sie sich erschießen, noch, wie sie von einem Ort zum anderen gelangen, und gemäß Filmlogik ist das immer ein Anzeichen für einen Traum; außerdem erklärt das nicht die Rahmenhandlung), aber wie gesagt, ich denke, darauf zielt der Film auch ab, dass es eben keine eindeutige Antwort gibt.
Sie müssen die äußeren Umstände des Traums immer kontrollieren können, weswegen jeder des Teams eine Traumebene übernimmt und dort die von Ariadne konzipierte Welt des Levels erschafft. Der Träumer bleibt auf dieser Ebene zurück und sorgt für den Kick. Im Hospital (Schneefestung) ist das Eames. Er sprengt als Kick die Festung. Fischer füllt mit seinem Unterbewusstsein den Traum mit den Verteidigern und dem Inhalt des großen Tresorraumes. Mal kann nur zu Fischer gelangen und auf ihn schießen, weil Ariadne Cobb die Abkürzung durch die Luftschächte verraten muss, die Eames zum allen Teammitgliedern bekanten Entwurf noch hinzugefügt hat.
Natürlich gibt es keine eindeutige Antwort, Nina. Außer Nolan löst alles auf, weil ich glaube, dass es tatsächlich nur eine einzige richtige Lösung gibt. Er hat nur genügend falsche Fährten gelegt um Zweifel zu sähen und abzulenken.
Ein sehr sehenswerter Film,
obgleich ich sicherlich nicht alles verstanden habe, da ich immer sehr viel nebenher denke und in diesem Film ja wirklich sehr viel gleichzeitig passiert ist, werde ich ihn mir wohl nochmal ein zweites Mal einschauen.
Für mich war das Ende bisher die Realität, da der Kreisel sonst immer perfekt gekreiselt ist, dort aber zumindest einknickt.
Was mich jetzt allerdings irritiert ist, dass der Schwiegervater ihn am Flughafen abholt (ist doch so oder habe ich da etwas falsch im Gedächtnis?),
denn dieser wusste doch gar nichts von dem Flug, jedenfalls wurde es nicht gezeigt.
– Was meint DiCaprio mit „Wir haben den Kick verpasst“ ?
Überhaupt fand ich es seltsam, dass sie auf allen Ebenen einzeln Kicks brauchen, ich hätte gedacht, es reicht der Kick in der 1. Ebene um sie aus allen zu holen, aber dem ist wohl nicht so.
– Welchen Kick benutzte die Crew eigentlich, um in die Realität zu kommen?
zu 1) , daran hätte ich gar nicht gedacht, und ziehe es als Hinweis auch nicht in Betracht. Denn DiCaprio ist ja schon vorher ins Flugzeug gekommen. Er war ja die ganze Zeit über dort und kann ja nur dort „plötzlich“ aufwachen. Wie hätten sie es anders filmen können? Nocheinmal die ganze Erinnerung abspielen, wie sie einsteigen etc…? Oder meinst du damit, Nina, dass es überhaupt nicht mehr gezeigt wurde? Kann mich daran nämlich nicht mehr sehr gut erinnern :/
Hallo zusammen,
hier noch ein paar Details (hoffentlich richtig aus der Erinnerung) zum Film, die noch nicht genannt wurden oder mir anders erscheinen und die letztlich zu meiner Meinung des Films führen:
1. Man kann aus den Träumen ganz einfach aufwachen indem die Zeit abläuft, die für den Traum vorgesehen war. Siehe das Beispiel, in dem sie Allen Page die ersten Lektionen erteilen. Dort wachen die beiden auch nach 5 min Echtzeit (1h Traumzeit) wieder auf.
2. Die Droge, die sie verwenden dient der Stabilität für die „Traum in Traum in Traum“ – Architektur. Letztere brauchen sie ja um Fischer (den Erben) den Gedanken einzupflanzen. Als Nebenwirkung der Droge ergibt sich wie im Film beschrieben, nach dem frühzeitigen Tod im Traum der Absprung in den Limbus und nicht zurück in die Realität. Um jedoch nicht Ewigkeiten in den verschiedenen Traumebenen abwarten zu müssen bis die Droge nicht mehr wirkt, brauchen sie die Kicks. Diese Kicks sind an den Gleichgewichtssinn gekoppelt. Wer zu stark (um-)fällt, also schockartig umfällt, wacht auf. Am besten sieht man das denke ich bei Allen Page bzw. dem Erben(Fischer). Zuerst Fallen sie aus dem Hochhaus und damit aus der 4. Ebene, dann fallen sie in der 3.Ebene durch die Zerstörung der Festung, in der 2.Ebene werden sie durch den freien Fall zuerst an die Decke gedrückt (Schwerkraftgefühlt) und dann beim Aufschlag des Lifts fühlen sie wieder die „Schwerelosigkeit“ und damit das Schockfallen, letztlich noch das Ende des Bussturzes um in die 1.Ebene zurück zu kommen. Aus dieser können sie nach gewisser Zeit (Droge wirkt nicht mehr) wohl auf herkömmlichen Wege aufwachen.
3. Als sie sich in der 1.Ebene wegen der Droge in die Haare kriegen, erklärt doch DiCaprios Freund (derjenige, der in der Hotelebene alles regelt), dass nur ein einziger wieder aus dem Limbus zurückgekehrt ist, nämlich DiCaprio.
4. Ich gehe davon aus, dass Ebene 4 und 5 von dir Nina, beide der Limbus sind. Denn Fischer (der Erbe) wird auf Ebene 3 erschoßen, und weil die Droge wohl noch wirkt, müsste er dann zwangsläufig in den Limbus fallen. Weil DiCaprio die Architektenrolle übernimmt landen sie schließlich in dieser Traumwelt, die er gemeinsam mit seiner Frau gebaut hat. Unser japanischer(?) Freund landet in seinem Limbus und darum sieht dort alles sehr japanisch/asiatisch aus.
5. Da Allen Page und DiCaprio wissen, dass sie im Limbus sind, können sie aus diesem wieder entfliehen, indem sie sich umbringen bzw. einen Kick erfahren (Fall vom Hochhaus). Denn sofern ich es richtig verstanden habe, ist der einzige Grund warum man nicht aus dem Limbus fliehen kann der, dass man ihn für die Realität hält und sich deshalb nicht umbringt.
6. DiCaprio und der Japaner(?) sind auf auf den verschiedenen Ebenen verbunden, darum kann DiCaprio wohl auch in den anderen Limbus gelangen. Dieser sieht, wie auch schon geschrieben, anders – japannisch/asiatisch – aus. Indem sie sich gegenseitig erinnern können sie erkennen, dass sie im Limbus/Traum sind und könnten entkommen.
Ob das was wir nun zum Schluß (nach dem Griff zur Waffe des Japaners(?)) sehen, nun die Realität ist oder nur ein Traum lässt sich, glaub ich, nicht sagen. Es gibt Indizien die dafür und welche die dagegen sprechen.
Lg,
Vanner
@ Vanner: Gute Argumente, und ja, da hatte ich wohl einige Details falsch in Erinnerung. Gut, ich habe den Film nur einmal gesehen.
Aber wie auch immer, ich werde meine Einschätzung wohl endgültig revidieren müssen, denn Lydia schickte mir eben einige Hinweise, die wirklich nicht wegzuinterpretieren sind.
Damit hatten die „Optimisten“ also Recht. Schade, ich hatte gehofft, dass es keine eindeutige Aussage dazu gibt. Ich mag Ambivalenz. ;-)
Hmm….gut, wenn der Kreisel tatsächlich fällt, dann bleibe ich bei einer anderen Idee von mir, nämlich dass Cobb in einem Traum ist, den Ariadne für ihn aufgebaut hat (er hat ihr ja erklärt, wie sein Totem funktioniert), damit er sein Glück finden kann.
Dies erklärt zwar noch immer nicht, wieso er das Gesicht der Kinder sieht, aber da es ja andere Schauspieler sind (von daher: andere Gesichter), könnte man das daher herleiten…
Ja diese Theorie klingt unheimlich erzwungen, aber wenn das Ende wirklich völlig offensichtlich ist, dann ist das ja tatsächlich ein klein wenig langweilig
Ich habe vorhin nochmal extra drauf geachtet auf den Ton und konnte leider nicht feststellen, dass der Kreisel fiel.
Wäre aber sehr gut möglich, dass man dieses Detail bei der Neusynchronisierung ins Deutsche vergessen hat oder veränderte.
Schade eigentlich.
Den im Film verwendeten Begriff „Limbus“ hatte ich immer auf das „limbische System“ bezogen, einer „Funktionseinheit des Gehirns, die der Verarbeitung von Emotionen und der Entstehung von Triebverhalten dient.“ (Wikipedia). Da es um tiefere Wahrnehmungs- bzw. Verarbeitungsschichten des Gehirns geht, schien mir diese Interpretation auch ganz prima zu passen.
Daß der „Limbus“ in der katholischen Theologie eine Art Vorraum der Hölle ist (ohne Leid, wie Wikipedia meint) wußte ich nicht. Aber die beiden Bedeutungen ergänzen sich ja sehr schön: zum physiologisch/anatomischen Aspekt kommt die physische Interpretation.
Hab außerdem noch gelesen, daß der Limbo (jaja, Wikipedia ist mein Freund ;-) ein Tanz der westindischen Indien ist, der 1 Woche nach einem Begräbnis getanzt wird. Paßt hier nicht wirklich….
Man könnte es aber trotzdem pessimistisch interpretieren. Was mich immer noch stört ist das Totem von Cobb. Am Anfang wurde Ariadne ja erklärt, dass man sein Totem niemand andres erklären darf, damit die spezielle Eigenschaft nicht manipuliert oder nachgestellt werden kann. Der Kreisel ist aber nicht das Totem von Cobb sondern ursprünglich das Totem seiner Frau.
Er kannte aber dessen Eigeschaft und wäre deshalb in der Lage diese in seinem eignen Traum nachzustellen und zwar in einer Traumebene die er für die Realität hält. Daher kann es sein, wie hier am Anfang vermutet wurde, dass alles im Film nur ein Traum ist.
Möglich ist, dass seine Frau im Rückblick Recht hatte und Ihr Selbstmord sie vielleicht in die Realität zurück gebracht hat.
Oh gott,mein armer kopf :s
Ich habe den FIlm auch geguckt und dachte eigentlich ich hätte ihn verstanden
Das Geräusch am Ende,wenn der Kreisel angeblich fällt,habe ich auch nich gehört,aber ehrlich gesagt glaube ich auch,das Cobb am Ende noch träumt.
Das Aufwachen im Flugzeug ist einfach zu plötzlich.
Aber da mein Gehirn grade eh vorm finalen Error steht,schreibe ich am besten nich weiter,schaue den Film noch ein zweites Mal und freue mich das Leonardo DiCaprio immer noch gut aussieht :D
Ich glaube das Gerücht mit dem Fallgeräusch nach Abspann wurde nur gesträut, um die Kinokassen nochmal klingeln zu lassen ;)
Ich war jedenfalls ein zweites mal drinnen und habe nichts gehört (es war kaum jemand im Kino ergo leise.).
Ich habe den Film gestern Abend gesehen und heute Abend die Futurama-Folge „der Stich“.
MAl ganz ehrlich: Futurama hat das Thema besser umgesetzt.