Buchkritik: Simon Beckett, „Die Chemie des Todes“
Geschrieben in Medienkritik am Freitag, 12.03.2010Ich lese so gut wie nie Krimis, das hier war mein vierter oder fünfter (in fast 40 Lebensjahren). Schön langsam muss ich wohl einsehen, dass die Sparte „Krimi“ nichts für mich ist, ich komme immer viel zu früh drauf, wer der Killer ist bzw. finde die Handlung meist an den Haaren herbeigezogen. Oder ich habe einfach kein Krimi-Gen, keine Ahnung. Aber so wirklich interessieren tun sie mich ohnehin nicht, bitte mir also keine Buchtipps diesbezüglich zu geben – ich bleibe in Hinkunft lieber bei meinen Sachbüchern. :-)
Der Grund, warum ich ausnahmsweise hier einen Krimi rezensiere, ist, dass er mich zweifach angesprochen hat. Zum einen „Chemie“, das ist immer gut. Zum anderen spielt das ganze im forensischen Bereich, und ich habe ja kurze Zeit an der Gerichtsmedizin gearbeitet – wenn auch nicht als forensischer Anthropologe, sondern „nur“ als Gerichtschemikerin.
Um es kurz zusammenzufassen: Das Buch ist enttäuschend, was den forensischen Hintergrund angeht. Es ist MÜLL, was die Handlung betrifft.
(und wer weiterliest, fängt sich SPOILER!)
Es ist mir also tatsächlich mal passiert, dass ich ein Buch aufgrund seines Covers gekauft habe. Dieses zurückhaltende schlichte Design in Form eines Partezettels – einfach zu schön. Und dann noch Chemie im Titel. Herrlich! Dachte ich.
Es stellt sich heraus, dass die Handlung nach dem Muster 08/15 gestrickt ist. Der Held ist forensischer Anthropologe, also einer, der aus stark verwesten bzw. bis aufs Skelett vergangenen Leichen noch Informationen bezüglich Todesursache etc. rausholen kann. Zumindest war er das, bis ihm ein besoffener Autofahrer Frau und Tochter nahm, weshalb sich der Held in ein englisches Kaff zurückzieht und dort Landarzt wird. Dort passieren dann erwartungsgemäß einige Morde, und (leider) noch erwartungsgemäßer ist das letzte (und einzig überlebende) Opfer die junge Frau, in die der verwitwete Held nach langjähriger Trauerzeit gerade erst neue Gefühle investiert hat. Es folgt eine heiße falsche Spur und die gleichzeitige zufällige Aufdeckung der wahren Täter. Letztlich siegt natürlich der Held, nachdem der Hauptschuldige ihm in schönster Klischeemanier lang und breit seine Beweggründe erklärt hat und damit dem Helden Zeit genug gibt, ihn zu überwältigen.
Enttäuschung 1: Der vorhersehbare Plot mit platten Charakteren inklusive Handlungsaufbau und Täterenthüllung. Auf Seite 38 wusste ich, wer der Mörder ist, und soetwas HASSE ich. Oder, um der Wahrheit die Ehre zu lassen, ich hatte 2 Verdächtige im Visier – und sie stellten sich beide als richtige Vermutungen heraus.
Enttäuschung 2: Von „Chemie“ ist außer im Titel nicht die Rede. Ja, es werden Chloroform, Insulin und noch ein paar minder interessante medizinische Substanzen erwähnt. Die Chemie spielt abseits davon aber überhaupt keine Rolle, weder bei der Leichenuntersuchung, noch bei der Aufklärung. Den wichtigsten Hinweis liefern vielmehr Messereinkerbungen in den Halswirbeln der Opfer.
Enttäuschung 3: Der Autor hat angeblich die berühmte „Body Farm“ des FBI besucht. Dort werden Leichen in einem Wald ausgelegt und die Stadien der Verwesung inklusive Insektenbefall, Tierverbiss und Einfluss des Wetters untersucht. Für ein Land mit vielen Massenmördern durchaus eine sinnvolle Einrichtung. Mehr als eine Touristenführung dürfte Beckett dort jedoch nicht erhalten haben, sein Wissen über Madenbefall bzw. Stadien der Verwesung kann man sich binnen 5 Minuten im Internet aneignen – sogar ich wusste das alles, und ich hatte mit den Maden an der Gerichtsmedizin nicht wirklich viel zu tun, ich hab mir bloß mal einen Vortrag darüber angehört. Von einem Krimi, der einen forensischen Anthropologen als Helden hat, erwarte ich mir schon ein wenig mehr Hintergrundinformation als das allgemeine Blabla, das man sogar in jeder Folge der (erbärmlich unrealistischen) Serie „C.S.I.“ hört.
Enttäuschung 4: Wie gesagt, ich bin kein regelmäßiger Krimileser, insofern kann ich nicht beurteilen, inwiefern sie sich untereinander ähneln. Aber mir fiel doch auf, wie ähnlich das Handlungsschema dieses Buches dem von „Das Schweigen der Lämmer“ sein will. Letzteres war ein durchaus spannender Krimi, wenn auch nicht ohne (chemische) Schwächen, doch im Vergleich dazu ist „Die Chemie des Todes“ leider nur ein drittklassiger Abklatsch. Man nehme einen brutalen Serienkiller, der seine Opfer erst entführt und erst nach einigen Tagen tötet sowie verstümmelt, einen etwas unerfahrenen Helden (bzw. Heldin), der letztlich auf eigene Faust handelt, eine Polizeitruppe, die zeitgleich den falschen Tatort stürmt, wie der Held mehr zufällig den richtigen findet, der sich in einem grauslichen Keller voller Kadaver und einem eingesperrten aber noch lebenden Opfer befindet. Zusätzlich addiere man einen psychisch gestörten Arzt, der im Hintergrund die Fäden zieht. Nur, dass der Drahtzieher bei Beckett es bei weitem nicht mit einem Hannibal Lecter aufnehmen kann (der letztlich dann aber auch von seinem Schöpfer in unendlicher Gier mittels Se- wie Prequels verheizt und zu Tode vermarktet wurde).
Ein wirklich fades Buch, das eine Handlung nach Schema F abnudelt und nicht mal das hält, was sein Titel (geschweige denn der Klappentext) verspricht. Schnarch.
P.S.: Ein lustiger Übersetzungsfehler ist mir untergekommen, zumindest vermute ich, dass es einer war, da ich die englische Version des Buches nicht besitze. Irgendwo in den ersten Seiten fällt die Phrase „… unbestechlich wie die Hand an der Stoppuhr“. Hä? Was soll das heißen? Ich vermute mal, im Original lautet es „… incorrupt like the hand on a stop watch“, in Verbindung mit einer Uhr bedeutet „hand“ aber „Zeiger“. Und „unbestechlich wie der Zeiger einer Stoppuhr“ klingt mir schon um einiges logischer. ;-)
unabhängig vom miesen romaninhalt hat mir das lesen dieser zeilen gleich zu beginn einen horrorschock versetzt den alle krimis dieser welt nicht zustandebringen würden.
ich sehe mich ähnlichen alters wie nina, als „zeitgenosse“ von ihr. nun ist es ja so eine empfindung zu welcher „generation“ man sich selber zählt. dazu gehört einfach eine gruppe von leuten der man sich „zugehörig“ fühlt. ohne ihr nahe treten zu wollen, auch für prominente gilt dieses „gruppierung“ und man sieht sich selber in der gleichen „altersgruppe“ mit schauspielern, sportlern, comiczeichnern ;)
und da schreibt nina ganz oben den satz „in fast 40 lebensjahren“
40
also mit „4“ vorne und so.
unbestechlich wie die datumsanzeige des hunderjährigen kalenders. gnadenlos. da kriecht dieser gedanke zum ersten mal ganz leise in den hinterkopf wie ein leises kichern. ein hannibal lecter ist ein zahmes lämmchen gegen die scharfen reißzähne dieses simplen satzes.
fast 40 jahre.
*sprachlos*
heph
Sieh es positiv: bei den Neandertalern wärst du schon lange ins Reich der Ahnen eingegangen! :- )
„Es ist eine große Gnade, nicht zu erschrecken, wenn man das Abendrot sieht.“
(Joachim Fernau: Cäsar läßt grüßen)
„glasfürdrittezähneausspülundrüberreich“
Nochmals Happy Birthday :- )
Ich bestätige mal das mit der Übersetzung. mit „hands“ werden bei einer Uhr im Englischen die Zeiger bezeichnet. daher wäre „… incorrupt like the hands on a stop watch“ korrekt mit „… unbestechlich wie die Zeiger einer Stoppuhr“ zu übersetzen gewesen.
Aber verlass dich darauf, daß du bei einem drittklassigen werk auch eine drittklassige übersetzung kriegst, bei der man das nicht vorhandene Sprachgefühl des Übersetzers schon in den ersten Zeilen mitkriegt.
uff. Hab einzahl und mehrzahl vertan bei dem Satz. ka wunder, um die Uhrzeit sollte ich ned versuchen, gscheit zu reden. Da kann garnix gscheites rauskommen. ^^
Dann ist es wohl besser, wenn ich diese Krimi Reihe nicht lese. ;)
Ich mag‘ gerne die Krimis von Wolf Haas. Er schreibt spannend und lustig. Klar ist die Handlung vorhersehbar.
..Und ich bin mal gespannt, ob eine Filmkritik von Alice im Wunderland folgt.
@ weiße Wölfin: Schaut schlecht aus. Im Gegensatz zu einem Buchkrimi kann man einen Kinofilm nicht auf dem Weg in die Arbeit bzw. nach Hause in der U-Bahn konsumieren. X-P
Momentan hab ich echt keine Energien fürs Kino.
@ heph: Nachdem ich erstmal herzlich über deine Verzweiflung lachen musste, muss ich dir zusätzlich gestehen, dass ich mich wie wild auf meine 40er Jahre freue. Schon immer. Ich weiß selbst nicht warum, aber so wirklich konnte mir umgekehrt ja auch noch niemand beantworten, warum jeder die 20er Lebensjahre so toll findet. Ich meine, man steckt entweder in der Ausbildung oder sucht noch seine Bestimmung, die einen touren durch Bars und sammeln Aufrisse, die anderen gründen Familien und bringen sich selbst um den Nachtschlaf… und obwohl ich weder das eine noch das andere getan habe, konnte ich den 20ern nichts abgewinnen. Also, den Lebensjahren, nicht der Musik.
Nein, die 40er haben was. Ich wusste schon immer, dass die toll werden. Schon allein deshalb, weil irgendwann die lästigen Fragen der Verwandten aufhören, ob man sich nicht doch noch vermehren will, dem schiebt die Natur des Weibes endlich den Riegel vor. Go Fourties! :-))
@Nina,
kein Problem. Will dich auch auf keinen Fall damit nerven/stressen. Nur dass du weißt, dass ich mich freuen würde, wenn.
Und falls du gehen solltest, spar dir das Geld für 3D und schau es dir normal in 2D an ( wenn du die Möglichkeit hast).
lg
wW
Da sind wir uns ähnlich. Ich bin jetzt 25 (werde im Sommer 26) und stecke – meine Bestimmung suchend – mitten in der Ausbildung. Nix mit Fortgehen, nix mit Familie.
Bezüglich über 40 und keine Kinder. ;) Ich weiß von drei Frauen, die mit über 40 Jahren noh Kinder bekommen haben.
Nix ist unmöglich.
Also die Einschätzung mit den 20ern sehe ich ähnlich.
Als Teenager entdeckt man sich selbst und die Möglichkeiten, hat aber noch die Unterstützung der Eltern im Hintergrund und die beruhigende Gewissheit, dass es am nächsten Morgen mit der Schule wieder weiter gehen wird, wie am Tag zuvor.
Hat man dann die 30 erreicht korreliert das zumeist auch mit einer festen Anstellung, an die man sich gewöhnt hat. Es kommt Geld rein und auch Planung wird möglich, Wünsche werden greifbar.
Aber in den 20ern? Entweder man zieht zu Hause aus und pfeift finanziell auf dem letzten Loch und muss sich evtl. permanent sorgen ob Miete und Essen überhaupt bezahlbar sind. Also Dinge ganz unten auf der Bedürfnispyramide. Genuss geht also gar nicht. Oder man bleibt während eines Studiums bei den Eltern wohnen, schafft damit zumindest sein Arbeitspensum und auch den Studiumabschluss aber ist dafür eigentlich auch nicht gesellschaftsfähig.
Und dann zum Ende der 20er die Jobsuche. Ein Gefühl als wäre man durch eine Granitwand von der arbeitenden Bevölkerung getrennt und hätte nur einen Holzbohrer um dort hin vorzudringen. Nö, so toll sind die 20er wirklich nicht. Hohe Anforderungen und nur geringe Belohnungen (Zumindest wenn man männlich ist, die Damen sind da wenigstens begehrt auch wenn sie noch nichts Nennenswertes verdienen).
Tja, und die 40er? Also ich werde „erst“ 36 habe aber einige Bekannte, die die 40 überschritten haben und muss sagen, dass sich das Leben da nicht wirklich ändert. Ich vermute auch eher einen Einbruch bei 50, wenn die körperliche Leistung dann wirklich merklich nachlässt.
PS und lass dir von Verwandten bloß keinen Kinderwunsch aufschwatzen!
Entscheidend ist, dass man die meisten seiner Stunden des Tages mit Dingen verbringt, die machen machen will und nicht mit Dingen die man machen soll (egal ob aus moralischer, traditioneller oder finanzieller Sicht). Also lass dir bloß nicht einreden, dass dir ohne Kinder was fehlt, wenn du insgesamt das Gefühl hast das Leben passt so. (Außerdem kämst du dann ja auch nicht mehr zum Zeichnen … welche Sünde an der Menschheit ;-)
Einen wunderschönen guten Abend wünsche ich euch allen!
Wie kann man nur so pessimistisch sein?? Ich möchte mich nur ganz kurz in die Altersdiskussion einklinken.
Demnächst gehe ich auf die 30 zu (werde bald 26) und ich muss sagen, dass die 20ger toll sind! Man muss nur ein Mittelmaß finden. Anfangs bin ich durch eine Riesenenttäuschung in ein mehrjähriges Loch gefallen, dass mich stark geprägt hat. Dadurch habe ich jetzt aber eine realistische(re) Lebenseinstellung. Vorher purer, unerschütterliche Optimismus, jetzt ein Mix aus Realismus und Optimismus mit ein bisschen Zynismus gewürzt ;-)
Gerade die 20ger sind doch genau dafür da – sich selbst finden. Ich bin dabei. Mit Ende 20 werde ich dann auf Jobsuche gehen DÜRFEN (denn ich freue mich darauf und sehe keinen Holzbohrer, sondern mit der entpsrechenden Bildung, Einstellung und Flexibilität einen Granitbohrer, der entsprechende Chancen eröffnet, um bei der Wortwahl von 3-plus-1 zu bleiben)
Zum Buch: Krimis sind leider immer vorhersehbar. Mir ist noch keiner untergekommen, der mich ernsthaft überrascht hätte. Trotzdem wundere ich mich doch ein wenig, wie krass du (Nina) das Buch abwatschst. Es soll imho kein Fachbuch sein, sondern eine „leichte Lektüre“!?!
Wenn du an einem guten „Science-Fiction-Krimi-Autor“ interessiert bist kann ich Philip K. Dick empfehlen. Wobei seine Bücher eher Science-Fiction sind und weniger Krimis (Science Fiction, die sich leider langsam aber sicher bewahrheitet)
Viel Spaß und bleibt (bzw. werdet) optimistisch :-)
MfG
Optimist
Bleibt jedenfalls noch genug Zeit für richtige Krimis. Ließ Raymond Chandler und du wirst, wie ich einst, feststellen, dass das was du bislang für Krimis hieltest, wenig damit zu tun hat. Grüße!
Ich lese viele Krimis.
Simon Becket fand ich ganz furchtbar. Andere Bücher von ihm sind auch nicht besser. Eher im Gegenteil – „Chemie des Todes“ hab ich wenigstens zu Ende gelesen.
@Heph: ich hab’s ja nicht ganz verstanden: bist Du nun erheblich jünger, oder sind Sie sehr viel älter? ;-)
Wenn man tatsächlich Krimis lesen will, die auch mal anständiges Fachwissen (naja in Teilen) enthalten, kann man sich an die Früheren von Kathy Reichs halten.
Die Frau hat vor ihrer Karriere als Coproducer für eine unglaublich miese TVSerie mal anthropologisch-forensische Fachbücher geschrieben, weiß also in dieser Richtung wovon sie schreibt. Und da die ersten paar Bücher auf tatsächlichen Fällen aus ihrer Praxis basieren, merkt man das dann auch.
Die neueren, ohne direkten Praxisbezug, sind allerdings auch nicht mehr als mehr oder weniger hahnebüchenes Wissenschaftlerin-Polizist-Liebesgeplänkel. Schade, der mangel an der allgegenwärtigen Lovestory war in den ersten vier, oder so, Büchern richtig erfrischend…
Allerdings bin ich da auch kein zu guter Ratgeber, denn ich bin ein totaler Krimi-langweilig-finder…^^
Schade, ich hatte schon gehofft, diesmal funktioniert es.
@ alle: Danke für euer Bemühen, aber ich habe aus gutem Grund in meinem Blogposting geschrieben, dass ich KEINE Krimitipps haben möchte. Natürlich ist es in Ordnung, wenn ihr sie untereinander austauscht, aber mich interessiert die Sparte nunmal nicht. Warum ich ausnahmsweise hier einen Krimi rezitiert habe, habe ich ja schon dargelegt.
Jopp, hab ich schon gelesen, sollte auch kein gezielter Tipp an dich sein. ;)
Wollte mich eher an enteprechend Interessierte wenden, die ja bestimmt auch hier mitlesen. Bin selbst kein großartiger Krimileser, wie gesagt.
Na klasse… ich habe gerade in einer Rezi „Obsession“ von Beckett verrissen und heute „Chemie des Todes“ begonnen. Ich sehe auch dieses Buch schon wieder halbgelesen in die Ecke fliegen *seufz* – gut, dass ich mir die beiden Bücher nur geliehen habe und nicht selbst gekauft, DAS ärgert mich nämlich immer am meisten :(
So, ich hab das Buch nun auch gelesen und ich gebe Nina in allen Punkten Recht. Nur mein Schlußfazit ist ein anderes, wahrscheinlich weil ich Krimis ganz gerne lese und ich mir vom „Chemie“ im Namen nichts erwartet habe.
Es ist eine 08/15 Geschichte, aber kurzweilig und angenehm zu lesen (vom Wortfluß her).
Mehr erwarte ich von vielen Geschichten gar nicht mehr. Hat man einmal eine bestimmte Anzahl an Büchern/Filmen zu einem Thema gelesen/gesehen, kann einen nicht mehr viel überraschen. Man kennt alle möglichen Handlungsstränge, weiß worauf man achten muß etc.
Wissenschaftlicher Hintergrund muß so dargestellt werden, dass jeder ihn verstehen kann und darf nicht zu langamtig geraten sonst langweilt sich der durchschnittliche Leser.
Der/die Täter müssen schon früher einmal im Buch/Film eingeführt werden sonst macht das Miträtseln keinen Spaß.
Und auch auf die Gefahr hin mich etwas unbeliebt zu machen, es gibt auch durchaus Parallelen zu T&M einfach weil man um gewisse Dinge nicht herumkommt um eine Geschichte zu erzählen.
– Ein bisschen Liebe/Sex gehört dazu um die Leser emotional zu beteiligen.
– Eine geliebte Person muß in Gefahr sein um es spannend zu machen.
– Intrige/Irreführungen/falsche Freunde (Bonnie?) erhöhen die Spannung und sorgen für ungeahnte Wendungen.
– Der Leser muß sich mit einer der Hauptfiguren identifizieren können, sie sympathisch finden können.
Natürlich kann man aus den Elementen mehr oder weniger machen, aber um nun endlich zum Schluß zu kommen: Überraschen kann einem nach einer gewissen Fernseh/Lese/Lebenserfahrung meist nur mehr das richtige Leben, da es sich nicht an Spannungsbögen, Figurentwicklungen, Zielpublikum halten muß und auch einfach mal total langweilig/überraschend/deprimierend etc. sein kann.